Daily Schedule
Ein wiederkehrender, verlässlicher Alltag ist für Kinder von großer Bedeutung. Unser Tagesablauf wird durch mehrere Phasen strukturiert:
Das Freispiel:
Nach dem Ankommen des Kindes und der täglichen Begrüßung mit Handschlag starten wir in das Freispiel.
Spielen ist ein kindliches Bedürfnis. Spielerisch entdecken und begreifen die Kinder unsere Welt. Alles was Kinder sehen, hören und fühlen wird zum Spiel. Spielen ist mehr als Spiel – Spielen ist Lernen.
Während der Freispielphase kann das Kinder vorwiegend selbständig entscheiden, mit wem, mit welchem Spielmaterial, in welchem Raum und wie lange es sich mit einer Sache beschäftigen möchte. Im Freispiel können unterschiedliche Erfahrungen gemacht werden: Ausprobieren, entdecken, erforschen, staunen und neue Schlüsse ziehen. Dieses „freie Spielen“ ist für die Entwicklung des Kindes von größter Bedeutung. Neben sozialem Lernen übt sich das Kind in seiner Selbständigkeit, seinem Entdeckergeist, seiner Neugierde und seiner Ausdauer. Erfolgserlebnisse aber auch Momente des Frusts oder des nicht weiter Kommens sind wichtige Erfahrungen, die das Kind in dieser Phase prägen. Das Kind lernt Entscheidungen zu treffen und mit Freiräumen umzugehen. Notwendige Regeln müssen akzeptiert und eingehalten werden. Konflikte entstehen und müssen gelöst werden. Kinder lieben Wiederholungen – sie stärken das Selbstbewusstsein und die Intensität des Spieles. Während der Freispielphase kann und soll das Kind selbständig entscheiden, wann und mit welchem Freund es Brotzeit machen möchte. Ziel ist es, dass das Kind eigene Bedürfnisse wie z.B. Hunger wahrnehmen, steuern und regulieren lernt. Wir vertreten den (zahn) gesundheitlichen Aspekt: Wir bieten wahlweise ungesüßten Tee und Wasser ohne Kohlensäure an. Die Entscheidung der Brotzeit obliegt den Eltern. Dennoch sehen wir süße Mahlzeiten nicht als vollwertige Kost. Aus altersbedingten Gründen tragen die Eltern unserer Krippenkinder die Verantwortung für das tägliche Trinken und Essen selber.
Der Morgenkreis
Die tägliche Freispielphase wird im Kindergarten durch den Morgentreff unterbrochen. Die Kinder sammeln sich dabei in ihrer Gruppe. Dabei wird nach der Anwesenheit jedes einzelnen Kindes geschaut. Sind alle Kinder da? Wer fehlt heute? Wer ist erkrankt? Wie geht es dir heute... sind zentrale Fragen, die uns im Morgenkreis beschäftigen. Die Kinder nehmen nicht nur sich selber als Teil der Gruppe, sondern auch den Gegenüber wahr. Dieses tägliche Miteinander stärkt die Gruppendynamik und die gegenseitige Verantwortung. Täglich wird kalendarisch der einzelne Tag mit Datum und Wetter besprochen. Die Kinder starten somit bewusst in den Tag, lernen spielerisch Zahlen und alltägliche Strukturen kennen. Wie beeinflusst uns das Wetter in unserem Tagesablauf? Heute regnet es, ich benötige meine Regenjacke und Gummistiefel. Die Kinder nehmen die Umwelt bewusst wahr, lernen zu planen und ihren Alltag zu strukturieren.
Des Weiteren planen wir im Morgenkreis den weiteren Vormittag mit den Kindern. Was steht heute auf dem Programm? Welche Aktionen werden angeboten? Das Kind lernt den Tag zu überblicken, was Sicherheit und Orientierung gewährt.
In der Krippengruppe beinhaltet der Morgenkreis das Zusammenkommen aller Krippenkinder. Wir nehmen uns gegenseitig wahr, singen, lernen Neues und erste Kreissingspiele kennen. Hier steht der Aspekt des Gruppengefühls an erster Stelle.
Kleingruppenarbeit
Eine Form unseres täglichen Miteinanders ist die „Arbeit“ in Kleingruppen. In spielerischen Angeboten werden die Kinder in den einzelnen Bildungsbereichen gefördert. Wir arbeiten mit altersgemischten, im Vorschulalter aber auch mit gleichaltrigen Kindern. Der Vorteil einer Kleingruppenarbeit ist das individuellere Arbeiten mit dem Kind. Die Interessen der Kinder können gezielter aufgegriffen und verwirklicht, neue Inhalte besser vermittelt werden. Gemeinsam hören wir Geschichten, sprechen über den Kindergartenalltag, basteln, experimentieren oder kochen wir. Vorschulkinder werden dabei gezielt in ihrer Aufmerksamkeit, ihrer Konzentration und ihrer Auffassungsgabe „geschult“. Vergleiche werden vermieden, wir sehen wir den individuellen Fortschritt jedes Kindes.
Das Mittagessen
Das Mittagessen findet im Kindergarten aufgrund Platznöten parallel in zwei Räumen statt. Eltern, deren Kinder länger als 13 Uhr in der Einrichtung bleiben raten wir dringend zum Mittagessen. Eine verlässlich, gesunde, warme Mahlzeit in der vertrauten Umgebung ist für die körperliche und seelischen Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung. Gemeinsame Mahlzeiten stärken nicht nur den Appetit sondern auch das Gruppengefühl der Kinder. Auch hier spielt eine abwechslungsreiche und gesunde Kost eine besondere Rolle. Unser Essenslieferant Her Braun kann eine Zertifizierung und Auszeichnung nachweisen. Während dem Mittagessen sind uns Rituale und eine gute Essenskultur von großer Bedeutung. Vor der Mahlzeit beten wir und danken für unsere Speisen. Der Umgang mit Gabel, Löffel aber auch Messer sind uns wichtig. Die Kinder lernen die Wichtigkeit einer angemessenen Umgangsform und Essenskultur kennen und schätzen. Auch hier geben wichtige Regelungen Halt und Orientierung.
Eltern, deren Krippenkinder in der Einrichtung schlafen raten wir dringend zum Mittagessen. Hier spielt die Gruppendynamik eine zentrale Rolle. Kleine Kinder sind offen für neue Speisen, orientieren sich am gegenüber, erleben gemeinsame Mahlzeiten als wichtig und sinnlich. Die pädagogischen Fachkräfte fokussieren die Selbständigkeit der Kinder, helfen aber bei Bedarf gezielt beim Zerkleinern und beim Essen.
Schlafen
Müdigkeit und Schlafen ist ein menschliches Bedürfnisse das wir sehr ernst nehmen. Deren Befriedigung ist für die körperliche aber auch seelische Entwicklung von größter Bedeutung. Nach dem Mittagessen bieten wir die Möglichkeit, dass sich Kinder ausruhen bzw. die Kinder schlafen können. Dabei wird der Turnraum täglich als Ruhe- und Schlafraum umfunktioniert. Jedes Kind bekommt seine eigene Matratze. Decke, Kissen und Kuscheltier sind von zu Hause mitzubringen. In einer vertrauensvollen Umgebung sorgen feste Rituale für eine Ort der Ruhe. Hier können sich die Kinder ausruhen, ihren Gedanken nachgehen und in den Schlaf fallen und somit Kraft und Energie für den weiteren Tag sammeln.
Nachmittagsangebote
An zwei Nachmittagen bieten wir für unsere Kinder Angebote an, die dem Interesse und dem Alter der Kinder entsprechen. Gruppenübergreifend forschen, experimentieren und gestalten wir. Die Angebote richten sich nach dem Interesse aber auch thematisch an unseren Alltag oder dem Jahreskreis.
Der Jahreskreis
Als katholische Einrichtung leben wir den Jahreskreis mit all seinen Festen und Feierlichkeiten. Wiederkehrende Feiern wie z.B. Sankt Martin, Nikolaus, Ostern gliedern das Jahr, schaffen Struktur und Halt. Das Erleben dieser Zeiten stärkt und bereichert unser Leben. Kinder erleben Emotionen wie Vorfreude und Spannung aber auch Achtung und Wertschätzung Natur und Mensch gegenüber. Neben dem Feiern von traditionellen Feiern und Festen gibt es wiederkehrende Rituale wie z.B. die Auflegung des Aschekreuzes am Aschermittwoch in unserer Einrichtung. Wir achten und beachten Andersgläubige, bitten jedoch um Achtung und Respekt vor unserem Tun. Wir respektieren, dass Kinder aufgrund ihrer Religion an bestimmten Aktionen nicht teilnehmen können.